Ein kurzer geschichtlicher Überblick über Altranft

Altranft, heute ein Ortsteil von Bad Freienwalde (Oder), wurde erstmals 1375 im Landbuch Kaiser Karls IV. als „Ranft“ urkundlich erwähnt. Über die Jahrhunderte entwickelte sich das Dorf durch den Einfluss verschiedener Adelsfamilien und wirtschaftlicher Veränderungen zu einem bedeutenden landwirtschaftlich geprägten Ort in Brandenburg.

Im 17. Jahrhundert erwarb Wolf Friedrich von Bomsdorf das Dorf und leitete erste Meliorationen (Landgewinnungsmaßnahmen) ein, wodurch neue Familien in Ranft angesiedelt wurden. 1739 übernahm Samuel von Marschall das Gut und ließ wenige Jahre später, 1752, eine Kirche errichten. Zwischen 1759 und 1762 entstand schließlich die neue Siedlung Alt-Ranft.

Ein wirtschaftlicher Aufschwung begann im 19. Jahrhundert, nachdem die Familie von Hacke Altranft im Jahr 1820 übernahm. Die Region profitierte besonders von der Erschließung der Kohlegrube (1849) sowie der Gründung einer Zuckerfabrik (1862) und einer Brikettfabrik (1881), die die wirtschaftliche Entwicklung des Ortes prägten.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Schloss Altranft als Unterkunft genutzt und nach Kriegsende geplündert. 1994 wurde Altranft als Ortsteil von Bad Freienwalde (Oder) eingegliedert.

Heute bewahrt das Freilichtmuseum Altranft die Geschichte des Ortes und zeigt anschaulich das Alltagsleben der brandenburgischen Landbevölkerung vom 18. Jahrhundert bis heute. Mit seinen historischen Gebäuden, Ausstellungen und Veranstaltungen ist es ein bedeutendes Zentrum für die regionale Kulturgeschichte.